Familie und Alter

Weniger ist mehr – Weihnachten feiern mit Menschen mit Demenz

Menschen mit Demenz sind schnell überfordert. Aber das Fest der Liebe bietet viele Möglichkeiten, Besinnlichkeit gemeinsam zu erleben und Erinnerungen aufzufrischen.

Donar Barrelet

Schrauben Sie Ihre Erwartungen runter und so wenig Stress wie nur möglich.

Erinnerungen; gemeinsames Guetsli backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtslieder singen, alte Weihnachtsbilder betrachten oder in den Familienalben schmöckern: solche besonderen Momenten können nicht nur alte Erinnerungen wecken, sondern auch Lebensfreude vermitteln.

Rituale: ein gemeinsames Fest wie Weihnachten, das von Ritualen und Traditionen geprägt ist, gibt Menschen mit Demenz Orientierung und Halt. Daher sollte das Fest so gestaltet werden, dass viele Erinnerungen wach gerufen werden: der gewohnte Spaziergang, das Singen, die Krippenfiguren und vielleicht auch den Besuch der Kirche. Selbst wenn der Betroffene nicht mehr sprechen kann, ist es wichtig, ihn oder sie Liebe spüren zu lassen – durch ein Streicheln oder ein Lächeln.

Überforderung: im kleinen, vertrauten Kreis feiern, die Tage nicht mit Programm überfrachten und auch den Fernseher nicht laufen lassen. Ein kurzes, einfaches Menü eignet sich daher besser als ein mehrgängiges. Verzichten Sie auf blinkende, die Farben wechselnde und tönende Dekorationen. Für die meisten Menschen mit Demenz bringt Bewegung Entspannung, deshalb eignet sich ein Spaziergang mit der Familie in den Wald oder auf eine kleine Anhöhe mit einer kurzen Feier sehr gut. Nehmen Sie warme Getränke, Kekse, Mandarinen und Kerzen mit. Fackeln oder ein kleines Feuer unterstützen die festliche Stimmung.

Vorbereitungen: Sprechen mit dem Betroffenen über das bevorstehende Fest. Fragen Sie ihn, worauf er sich freut und was er zum Fest beitragen kann und will. Beziehen Sie Menschen mit Demenz in die Vorbereitungen mit ein: Schmücken Sie den Baum gemeinsam, backen Sie Guetsli, lesen Sie die Weihnachtsgeschichte vor und singen sie vertraute Lieder. Finden Sie eine Balance zwischen Familientraditionen und angemessener Begleitung des Betroffenen.

Weihnachtsgeschenke: Besonders geeignet sind Dinge, die die Sinne der Betroffenen anregen und mit einem positiven Gefühl verbunden sind. Das sind zum Beispiel Fotos von Familienmitgliedern, ein frühes Lieblingsparfüm, ein Bildband aus früheren Tagen der Familie, einer Weltreise oder berufliche Fotos und Geschichten (Langzeitgedächtnis).

Es kann auch ein Geschenk sein, das den Tastsinn anspricht, wie eine Kuscheldecke oder ein lustiges Stofftier.

Buchtipp für Angehörige:

Martha Du nervst!

Dement, aber nicht bescheuert

Die Pflegehilfe Schweiz wünscht Ihnen und Ihren Lieben fröhliche Festtage!

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