Zweisprachigkeit kann Demenz aktiv vorbeugen
Nach Einschätzungen von Experten wird die Zahl der Menschen, die an Demenz leiden, in den kommenden Jahren drastisch steigen. Entsprechend bedeutend sind Studien, die sich mit Möglichkeiten auseinandersetzen, mit denen der Krankheit vorgebeugt werden kann. Wie aus aktuellen Berichten hervorgeht, ist dies offenbar auch mit Zweisprachigkeit möglich. Demzufolge kann durch eine bilinguale Erziehung der Beginn von Alzheimer deutlich nach hinten verschoben werden. Dabei lässt sich offenbar ein Zeitfenster von durchschnittlich viereinhalb Jahren gewinnen.
Diese Entwicklung kann nach den Ergebnissen einer grossen indischen Studie offenbar auch bei Analphabeten beobachtet werden. Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich nach Angaben der Autoren um die bislang grösste Studie, die zu dieser Thematik angestellt wurde. Im Rahmen der Untersuchung haben die Wissenschaftler 648 Menschen, die aus Indien stammen, über ein längeres Zeitfenster verfolgt. Dabei konnten insgesamt 391 Probanden mindestens zwei oder teilweise noch mehr Sprachen sprechen.
Im Zuge der Studie fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich bei diesen bilingualen Studienteilnehmern insgesamt drei Demenz-Arten, die vergleichsweise weit verbreitet sind, viereinhalb Jahre später entwickelt haben als bei jenen Probanden, die nur eine Sprache beherrschten. Neben der Alzheimer-Erkrankung traf diese Beobachtung ebenso auf die vaskuläre Demenz, sowie die frontotemporale Demenz zu. Letztere ist in weiten Teilen auch als Pick-Krankheit bekannt.
Dabei konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass dieser Vorteil auch dann besteht, wenn die Teilnehmer nicht lesen können. Daraus könnte vermutet werden, dass das allgemeine Bildungsniveau insgesamt nicht die alleinige Begründung für diese Unterschiede sein kann. Den Wissenschaftlern gelang es in den eigenen Untersuchungen aber auch, weitere Faktoren wie beispielsweise Wohnort, Geschlecht und den Beruf auszuschliessen.
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